Ordensgemeinschaften in Deutschland

„Visionär, der mit beiden Füßen auf dem Boden steht“

Der Generalobere der Herz-Jesu-Priester, P. Dr. Heiner Wilmer SCJ, wird neuer Bischof von Hildesheim

Papst Franziskus hat heute (6. April 2018) P. Dr. Heiner Wilmer SCJ, bisher Generaloberer der Herz-Jesu-Priester in Rom, zum neuen Bischof von Hildesheim ernannt. Er wird Nachfolger von Bischof Norbert Trelle, der im vergangenen Jahr in den Ruhestand getreten ist. Als Provinzial war P. Wilmer von 2007 bis 2015 Mitglied der DOK. Orden.de dokumentiert die Pressemitteilung der Deutschen Provinz der Herz-Jesu-Priester:

Papst Franziskus hat am heutigen Freitag, 6. April 2018, Pater Heiner Wilmer SCJ zum 71. Bischof des Bistums Hildesheim ernannt. Der General der Herz-Jesu-Priester in Rom folgt damit Bischof Norbert Trelle nach. Eine Entscheidung, die in der deutschen Provinz der Herz-Jesu-Priester Überraschung und Freude hervorbrachte. Der Theologe war acht Jahre lang bis 2015 Provinzial der Herz-Jesu-Priester in Deutschland. „Pater Wilmer ist sehr gut geeignet für den Bischofssitz in Hildesheim. In vielerlei Hinsicht: menschlich, spirituell, seelsorgerisch und in Leitungsaufgaben“, sagte Pater Heinz Lau, seit 2015 Nachfolger von Pater Wilmer als Provinzial der Herz-Jesu-Priester Deutschland.

Die Herz-Jesu-Priester verlieren dadurch einen sehr guten Generalpater, fügte Pater Lau hinzu. „Das Bistum in Hildesheim erhalte dafür einen sehr guten Bischof.“ In einer ersten Stellungnahme, die das Bistum Hildesheim verbreitete, schrieb der Ordensmann Wilmer „Ich freue mich aus ganzem Herzen! Ich freue mich auf die Menschen im Bistum Hildesheim, und zwar auf alle!“ Pater Wilmer wurde 2007 Provinzial der deutschen Ordensprovinz der Herz-Jesu-Priester. Während seiner Zeit begann eine Zukunftsorientierung des Ordens in Deutschland. So legte er den Sitz des Provinzialats mit dem 1920 erbauten Herz-Jesu-Kloster in Neustadt/Weinstraße zusammen und wagte mit der Gründung einer neuen Kommunität in Berlin innovative Schritte in der Pastoral.

Seit 2015 besteht auf Pater Wilmers Streben in Berlin das Herz-Jesu-Kloster mit einer internationalen Besetzung: Vier Ordensmänner aus Deutschland, Brasilien und Polen sprechen mit einer Suchendenpastoral“ Menschen in der Großstadt an. „Pater Wilmer war mit seinen Ideen immer ein Visionär, der mit beiden Füßen auf dem Boden steht“, sagt Pater Tarcísio Darrós Feldhaus, Berliner Rektor. „Er hält nicht nur Traditionen fest, sondern und wagt auch was Neues und kann damit die Menschen begeistern.“

Heiner Wilmer wurde am 9. April 1961 im emsländischen Schapen geboren. 1980 trat er ins Noviziat der Ordensgemeinschaft im Herz-Jesu-Kloster Freiburg ein. Von 1981 bis 1986 studierte er Theologie in Freiburg und Romanistik in Paris. 1987 spendete ihm der damalige Freiburger Erzbischof Oskar Saier die Priesterweihe. Nach einem Studium an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom wurde er 1991 in Freiburg zum Doktor der Theologie promoviert. Es folgten Stationen als Behindertenseelsorger in Toronto, Lehrer in der New Yorker Bronx und Schulleiter des Gymnasiums Leoninum in Handrup.

Seit 2015 führt er die weltweite Kongregation der Herz-Jesu-Priester als Generaloberer. Die katholische Gemeinschaft wurde von dem Franzosen Leon Dehon (1843-1925) gegründet, von dem auch die Ableitung des Namens Dehonianer stammt. Weltweit gibt es 2.300 Ordensangehörige in 42 Ländern, allein 50 in Deutschland. (scj)