Ordensgemeinschaften in Deutschland

Veränderungen bringen Reichtum

Der scheidende Novizenmeister der Jesuiten in Deutschland berichtet von seinen Erfahrungen und den Veränderungen in der Ordensausbildung.

NÜNRBERG Pater Josef Maureder SJ (54) ist seit 2007 Novizenmeister der deutschsprachigen Jesuitenprovinzen in Nürnberg und hat junge Männer, die in den Orden eintreten wollen, begleitet. Zum Monatsende übergibt er diese für den Orden wichtige Aufgabe an Pater Thomas Hollweck SJ, der bislang Spiritual und Priesterseelsorger in Hamburg war. Pater Christof Wolf SJ hat den scheidenden Novizenmeister zu seinen Erfahrungen befragt.

Das Interview steht als Video auf der Internetseite der Jesuiten zur Verfügung.

Mit Blick auf seine Zeit in der Ordensausbildung stellt er fest, dass sich vor allem das Profil der Kandidaten deutlich verändert hat.

"Wir haben eine wachsende Spanne in mehrerer Hinsicht, z.B. des Alters. Das war früher eher die Ausnahme. Jetzt ist es so, dass wir eigentlich jedes Jahr schon damit rechnen, dass Leute kommen, die älter als 40 Jahre sind, und andere - und das ist eine neuere Entwicklung der letzten zwei, drei Jahre -, die relativ jung sind, sodass man eine Spanne von manchmal über 20 Jahre zwischen den Jüngsten und Ältesten hat. Eine zweite Sache ist, dass die Spanne des kulturellen Hintergrundes, zum Teil in der Sprache, größer geworden ist. Weil wir natürlich aus drei Provinzen sind und Skandinavien dazu gehört (und in Zukunft auch Litauen). Dann gibt es eine größere Spanne in der kirchlichen Sozialisation. Es gibt Kandidaten, die haben kaum mit einer Pfarrgemeinde zu tun gehabt. Sie haben einen persönlichen Weg mit Gott gemacht. Und es gibt andere Kandidaten, Interessenten, die sind Messdiener gewesen."