Ordensgemeinschaften in Deutschland

Seligsprechung: Mutter Maria Theresia Bonzel

Am 10. November 2013 wird Mutter Maria Theresia Bonzel, die Gründerin der franziskanischen Ordensgemeinschaft von der ewigen Anbetung, seliggesprochen...

OLPE Am 10. November 2013 wird Mutter Maria Theresia Bonzel, die Gründerin der franziskanischen Ordensgemeinschaft von der ewigen Anbetung, seliggesprochen. Bereits am 16. Januar hat eine Kommission der Kardinäle der Seligsprechung zugestimmt. Rechtsverbindlichkeit sollte diese besondere Würdigung mit der Unterschrift des Heiligen Vaters zu Ostern bekommen. Papst Franziskus unterzeichnete am 27. März 2013 das entsprechende Dekret. Ein langer Weg, den Olper Franziskanerinnen weltweit mit ihrem Gebet und ihrer Hoffnung gegangen sind. Dass die Seligsprechung in diesem Jahr ausgesprochen wird, ist für den Orden ein ganz besonderes Jubiläumsgeschenk zum 150-jährigen Bestehen.
Die feierliche Seligsprechung durch Angelo Kardinal Amato aus Rom findet am 10. November 2013 in Paderborn statt.

Mutter Maria Theresia Bonzel wurde 1830 in Olpe als Tochter eines Kaufmanns geboren und auf den Namen Aline Bonzel getauft. Sie gehörte zur gehobenen Schicht des Bürgertums, erhielt aber, zeitgemäß, keine besondere Berufsausbildung. Sie kam aus einem frommen Elternhaus und fühlte sich am Tag ihrer ersten heiligen Kommunion im Jahre 1844 erstmalig außergewöhnlich zu Gott hingezogen. Hier beginnt Sie Ihre Überzeugung zu leben: „Er führt —ich gehe“.

Sie wollte ihrer Liebe zu Christus Inhalt und Form geben und diese im Alltag leben und wurde 1850 Mitglied der franziskanischen Laienbewegung des III. Ordens.
Mutter Maria Theresia Bonzel ging mit offenen Augen durch ihre Zeit —die einsetzende Industrialisierung führte in großen Teilen der Bevölkerung zu großer Armut, unmenschliche Arbeitsbedingungen zu Krankheit und einer geringen Lebenserwartung. Folglich gab es viele Waisen und Kranke, die ohne Hilfe verwahrlosten. Diese Not der Menschen bewegte 1859 Mutter Maria Theresia Bonzel und eine Gruppe gleich gesinnter Frauen dazu, nicht nur für die Armen und Kranken zu beten, sondern aktiv ihre Leiden zu lindern.

1863 half ihr Bischof Konrad Martin von Paderborn schließlich auf den entscheidenden Weg: Er bestimmte, dass das Kloster in Olpe selbständig wurde und setzte Mutter Maria Theresia Bonzel als Oberin ein. Sr. Franziska Schervier von den Aachener Franziskanerinnen ermutigte Mutter Maria Theresia die an sie herangetragene Verantwortung, eine neue franziskanische Gemeinschaft aufzubauen, anzunehmen. Aufgrund der Erfahrungen in Zeiten des Kulturkampfes war sie bestrebt die Rechtssicherheit des Ordens zu festigen. So gründete sie als eine der ersten Frauen 1902 eine GmbH, was nach preußischem Recht gerade erst möglich war.

Am 18. September 1961 wurde der Seligsprechungs-Prozess durch Erzbischof, Kardinal Lorenz Jäger eröffnet. Die Freude der Schwestern und der Olper Bürger war sehr groß, auch wenn zu diesem Zeitpunkt niemand ahnte, dass dieser Weg 50 Jahre dauern sollte. Um einen Seligsprechungsprozess zu Ende zu führen, muss, nach kirchlicher Vorgabe, wenigstens ein anerkanntes Wunder nachgewiesen werden: Im Oktober 2012 wurde die Heilung eines 4-jährigen Jungen aus den USA auf die Fürsprache von Mutter Theresia hin anerkannt.

Nach ihrer Seligsprechung im November ist es möglich, Mutter Maria Theresia Bonzel nicht nur privat zu verehren, sondern sie auch öffentlich an einem kirchlichen Gedenktag zu feiern.

Zur Internetseite der Franziskanerinnen von der ewigen Anbetung in Olpe.