Ordensgemeinschaften in Deutschland

Seit 50 Jahren Fenster zur Welt:

Zeitschrift „kontinente“ feiert Jubiläum

KÖLN "Welche Zukunft hat die Ordens- und Missionspresse?" Selbstkritisch stellte die Zeitschrift „kontinente“ zu ihrem 50-jährigen Bestehen diese Frage. Sie zog sich nach einem feierlichen Gottesdienst wie ein Leitfaden durch den Festakt am 20. Januar im Kölner Maternushaus. Zu dem Programm konnte WDR-Moderatorin Gisela Steinhauer so prominente Podiumsgäste wie den päpstlichen Nuntius in Deutschland, Nikola Eterović, Erzbischof Charles Palmer-Buckle aus Ghana und den Diakon in der Bütt, den Karnevalisten Willibert Pauels, begrüßen.  

„Papst Franziskus sagt, alle Christen sollen Missionare der Frohen Botschaft für Menschen in aller Welt sein. Das ist eine Herausforderung. Ich wünsche ‚kontinente‘, dass es diese kirchlich-missionarische Dimension vermittelt “, erklärte der Nuntius, der den rund 130 Gästen auch die Grüße des Heiligen Vaters überbrachte. Erzbischof Palmer-Buckle spannte den Bogen vom Jahr der Barmherzigkeit zum kontinente-Jubiläum. „In 50 Jahren hat die Zeitschrift sehr viel Gutes in der Mission und Missionsarbeit geleistet. Aber 50 Jahre heißt nicht nur feiern. Es bedeutet auch Impulse für die Neuevangelisierung finden, um die Barmherzigkeit Gottes zu verkünden.“ Palmer-Buckle ist „kontinente“ seit Jahrzehnten verbunden, da mehrere Herausgeber des Magazins in seinem Erzbistum Accra aktiv sind. Neben einer englischsprachigen Ausgabe von „kontinente“, die in seiner Heimat gelesen werden könne, wünscht er sich, dass aus Afrika „nicht nur über Aids, Armut und Kriege berichtet wird, sondern auch Positives“– ein Ansatz, den „kontinente“ von Anfang an verfolgt.  

Eine sich wandelnde Medienwelt und Nutzer, die Informationen zunehmend online beziehen, bedeuten für Print eine wachsende Herausforderung. Darin waren sich die Podiumsteilnehmer einig. Die „kontinente“-Vertreter setzen auf das, was ihre Zeitschrift vom Internet unterscheidet: Reportagen, Hintergründe, Informationen über Gott und die Welt, die sich sonst nirgendwo finden. Stoff dazu bieten die in allen Erdteilen tätigen 27 Herausgebergemeinschaften genug. Gemeinsam wollen sie sich auch künftig den Herausforderungen der Medienwelt stellen, Sprachrohr für die Armen sein, über fremde Kulturen und den Reichtum christlichen Lebens berichten.  

Damit folgen sie dem Gründungsgedanken der 13 Missionsorden, die 1966 – angeregt durch das Zweite Vatikanische Konzil mit seinem neuen Missionsverständnis und der Forderung nach der Zusammenarbeit kirchlicher Gemeinschaften – die Zeitschrift „kontinente“ ins Leben riefen. Vor zehn Jahren schloss sich das Internationale Katholische Missionswerk missio in Aachen mit seinem Magazin „missio aktuell“ der Herausgebergemeinschaft an, 2007 Missio Niederlande. „kontinente“ erscheint zweimonatlich in deutscher und niederländischer Sprache in einer Auflage von 200 000 Exemplaren und zählt zu den auflagenstärksten konfessionellen Zeitschriften.  

Zum Jubiläum hat sich „kontinente“ einem optischen wie inhaltlichen Relaunch unterzogen und bekräftigt damit seine Stellung als „eine der professionellsten konfessionellen Zeitschriften“, so Christian Klenk von der Universität Eichstätt. Synergien nutzen, auf Professionalität setzen, das sind die Empfehlungen, die der Diplom-Journalist den kirchlichen Medien gibt. „kontinente“ setzt schon lange auf diesen Weg und blickt optimistisch nach vorn. „Ich bin überzeugt, dass ‚kontinente‘ noch eine lange Zukunft vor sich hat“, betonte Klaus Krämer, Präsident von missio in Aachen. „Mit 27 Herausgebern ist man stärker als allein. Jeder bringt seine eigene Charakteristik ein. Dieser Reichtum spiegelt sich in der Zeitschrift wider. Und das ist viel mehr, als jeder Einzelne leisten könnte.“

(kontinente)