Ordensgemeinschaften in Deutschland

Salesianerbruder prangert falsche Informationspolitik in Sachen Ebola an

Bruder Lothar Wagner glaubt den veröffentlichten Zahlen nicht. In Sierra Leone muss man von wöchentlich 400 Neuinfektionen ausgehen.

SIERRA LEONE Seit mehr als sechs Jahren lebt Salesianerbruder Lothar Wagner jetzt in Sierra Leone. Er wird nicht müde, sich zu Wort zu melden, wenn es um den Kampf gegen Ebola geht. Seine größte Sorge ist, dass die Menschen in Europa die Krise in Westafrika zu schnell zu den Akten legen.

In einem Interview mit dem Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ widerspricht Wagner den Presseberichten, wonach die Ausbreitung von Ebola weitestgehend gestoppt sei: „Für Sierra Leone trifft das definitiv nicht zu, zumal wir hier von einer sehr hohen Dunkelziffer ausgehen müssen. Offiziell haben wir jede Woche 400 Neuinfektionen. Landesweit stehen nicht einmal 300 Behandlungsbetten zur Verfügung – und das nach acht Monaten Ebola-Krise in Sierra Leone. Das ist für mich kaum zu fassen! Ich muss hier wirklich von einem Totalversagen der internationalen Gemeinschaft sprechen, und das ist Fakt.“

Das ganze Interview finden Sie auf der Homepage der Sternsinger auch zum Anhören.

(Die Sternsinger/DOK)