ROM Papst Franziskus will die Zulassung von Frauen zum Amt des Ständigen Diakons prüfen. Im freien Austausch mit Ordensoberinnen aus allen Erdteilen sprach der Papst davon, eine Kommission einzurichten, die die Aufgaben der Diakoninnen der frühen Kirche klärt, um daraus Schlussfolgerungen für eine zukünftige kirchliche Praxis zu ziehen. Das bestätige im Gespräch mit Radio Vatikan die Generaloberin der Oberzeller Franziskanerinnen, Sr. Katharina Ganz, die an der Audienz teilnahm. Die Oberinnen hätten die Frage nach dem Zugang zum Ständigen Diakonat an den Papst herangetragen, Franziskus selbst habe darauf die Idee einer Studienkommission entwickelt.
Der Ständige Diakonat, der verheirateten Männern offen steht, wurde durch das II. Vatikanische Konzil wiederbelebt. Diakone dürfen die Taufe spenden, nicht aber der Eucharistie vorstehen oder die Beichte hören. Die Diakonenweihe ist die unterste der drei Weihestufen in der Kirche, danach können die Priester- und die Bischofsweihe folgen. In der Frage der Priesterweihe für Frauen gibt es eine klare lehramtliche Entscheidung, die auch Papst Franziskus bestätigt hat: Die Priesterweihe ist Männern vorbehalten, die Kirche hat keine Vollmacht, sie Frauen zu spenden. Theologen debattieren allerdings seit längerem über eine Öffnung des Diakonats für Frauen.
Papst Franziskus äußerte sich im Rahmen einer Audienz für die Teilnehmerinnen der Vollversammlung der Union der Generaloberinnen (UISG), die derzeit in Rom stattfindet. Unter den dort anwesenden Ordensfrauen sind knapp 40 Schwestern aus dem deutschsprachigen Raum. Im Schwerpunktthema der Versammlung geht es um "globale Solidarität" und die Frage, wie diese aus Sicht der Ordensfrauen gelebt werden sollte. Im Rahmen der Veranstaltung wird auch das 50jährige Bestehen der UISG gefeiert, die am 8. Dezember 1965 gegründet wurde. (rv/uisg/dok)