Ordensgemeinschaften in Deutschland

Ordensmänner unter den Kardinälen, die den Papst wählen

Mit dem bevorstehenden Konklave mehren sich die Überlegungen bezüglich des künftigen Papstes, der womöglich auch ein Ordensmann sein könnte...

Die Kardinäle haben entschieden: Am kommenden Dienstag, 12. März, soll das Konklave beginnen. Damit mehren sich die Spekulationen bezüglich des künftigen Papstes, der womöglich auch ein Ordensmann sein könnte. Es wäre der erste Ordensmann seit 167 Jahren auf dem Stuhl Petri. Von den voraussichtlich 115 wahlberechtigten Kardinälen sind immerhin 17 Ordensmänner - verteilt auf Lateinamerika (4), Nordamerika (3), Westeuropa (5), Mittel- und Osteuropa (3), Asien und Afrika (je 1).

Die meisten Päpste in der Kirchengeschichte stellte mit 10 - 15 Pontifikaten der älteste Orden, die Benediktiner. Sogar der deutsche Papst Stephan IX. (1057/58) folgte ursprünglich der Regula Benedicti. Hinter den Benediktinern folgen die Augustiner-Chorherren mit fünf eigenen Päpsten.

Aktuell sind allerdings weder Benediktiner noch Augustiner-Chorherren unter den wahlberechtigten Kardinälen. Die Franziskaner, die in der Kirchengeschichte bisher drei Päpste stellten, sind auch heute mit drei Kardinälen vertreten. Weitere Kardinäle sind Mitglieder der Scalabriner, der Sulpizianer und der Lazaristen sowie der Dominikaner und der Kapuziner. Die Salesianer Don Boscos stellen vier Wähler. Kein Jesuit ist bislang jemals Papst geworden; unter den Wahlberechtigen sind diesmal zwei Mitglieder der Gesellschaft Jesu, von denen einer jedoch wegen Krankheit fernbleiben muss.

Die Chancen, dass ein deutscher Ordensmann in näherer Zukunft der Kirche als Papst vorstehen wird stehen schlecht. Keiner der gegenwärtig wahlberechtigten deutschen Kardinäle gehört einer Ordensgemeinschaft an. Der Jesuit Karl Josef Kardinal Becker erhielt 2012 zwar den Kardinalspurpur für seine Verdienste als Theologe, ist mit seinen 84 Jahren allerdings nicht mehr wahlberechtigt. Einzig der deutschsprachige und in Böhmen geborene Erzbischof von Wien, Christoph Kardinal Schönborn ist Dominikaner und beim Konklave vertreten. (kna/dok)