Ordensgemeinschaften in Deutschland

Ordensleben - Lebensstil

Heft 1/2016 der Ordenskorrespondenz beschäftigt sich mit der Frage nach dem "Lebensstil" Ordensleben.

Was ist Ordensleben? Und wie verortet es sich in der Gesellschaft - heute und hier?  Diese grundlegende Fragestellung zieht sich wie ein roter Faden über die Jahrzehnte durch viele Beiträge der Ordenskorrespondenz. Das vorliegende Heft geht dieser Frage mit der Überlegung nach, ob durch das Ordensleben ein „Lebensstil“ oder  gemeinsame „Lebenskulturen“ geprägt werden. Und wenn dem so ist - wie vertragen sie sich mit den Lebensstilen einer sich wandelnden Welt?

P. Paul Rheinbay  SAC lenkt in seinem Beitrag den Blick ins Zentrum dieser Frage: „Inmitten einer Zeit sterbender Konvente und Gemeinschaften, inmitten einer von älteren und alten Mitgliedern dominierten Ordenspräsenz steht die Frage nach dem guten Leben des/der Einzelnen und lässt eine gemeinsame Lebenskultur alles andere als einfach gegeben erscheinen.“

Einige Beiträge beleuchten das Thema aus unterschiedlicher Perspektive in weiblich-benediktinischer Sicht: Sr. Veronika Krienen OSB mit Blick auf Herausforderungen an Formation, Sr. Lucia Wagner OSB aus Sicht der ehemaligen Höheren Oberin und Sr. Johanna Domek OSB vor dem Hintergrund ihrer Arbeit in der Begleitung altgewordener Gemeinschaften. Der These, monastischer Lebensstil habe über die Jahrhunderte eine eigene Architektur und Formensprache entwickelt, geht Sr. Johanna Wiese OSB anhand der Überlegungen zum Neubau eines Klosters der Kylemore Abbey in Connemara, Irland nach. Unser Heft greift damit einen Beitrag eines Treffens der Vereinigung der Benediktinerinnen im deutschen Sprachraum (VBD) im vergangenen Oktober in Maria Laach auf. Die versammelten Äbtissinen beschäftigten sich mit dem Thema „Benediktinischer Lebensstil - Balance zwischen Ästhetik und Bescheidenheit“.

Eine spannende Frage treibt die Autoren des Beitrags über die „Ordensleute in der Seelsorgestudie“ um: Die schwierige Gesamtsituation vieler Ordensgemeinschaften steht den Wissenschaftlern klar vor Augen. In der Studie aber zeichnet sich die Gruppe der in der Seelsorge tätigen Ordensleute durch eine höhere Gesamtzufriedenheit aus; Lebensgemeinschaft wird als Ressource für ihre Tätigkeit wahrgenommen. Wesentliches Ergebnis der Studienauswertung: „Ordensfrau und Ordensmann zu sein, scheint mit Blick auf Lebensstil, Lebensqualität und sinnvolle Lebensperspektiven in der heutigen Zeit eine gute Wahl zu sein.“

Das Inhaltsverzeichnis und den Beitrag von Christoph Jacobs können Sie hier als PDF-Datei ansehen.