DÜSSELDORF Nordrhein-Westfalen strebt die Aufnahme des früheren Benediktinerklosters Corvey bei Höxter in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes an. Kulturministerin Ute Schäfer (SPD) unterzeichnete am 12. Dezember in Düsseldorf die Antragsunterlagen. Sie sprach von einem "großen Schritt auf dem Weg zur Auszeichnung Corveys mit dem wichtigsten Denkmalschutz-Prädikat der Weltgemeinschaft". Nun müsse man "die Daumen drücken". Der Antrag trägt den Titel: "Das karolingische Westwerk und die Civitas Corvey". Die Entscheidung über eine Aufnahme wird nach den Angaben die UNESCO-Vollversammlung im Juni 2014 in Algier fällen.
Die 822 gegründete Abtei im Weserbergland gehörte zu den einflussreichsten Klöstern des Frankenreiches. Das Grab des heiligen Vitus machte es zu einem wichtigen Pilger- und Anziehungsort im Mittelalter. Corvey entwickelte sich auch zu einem kulturellen und politischen Zentrum Deutschlands. Aus seiner berühmten Bibliothek heute noch erhalten sind die sächsischen Gesetze Karls des Großen, die fünf ersten Bücher der Annalen des römischen Historikers Tacitus sowie Schriften des römischen Schriftstellers und Philosophen Cicero. Außerdem wirkte dort zwischen 942 und 973 der Chronist Widukind von Corvey, der unter anderem hier seine Sachsengeschichte schuf.
Das im 17. Jahrhundert barock überbaute Kloster wurde 1803 säkularisiert und in ein Schloss umgewandelt. (kna)
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