Ordensgemeinschaften in Deutschland

Neue Ordenskorrespondenz (2/2017) erschienen

Die aktuelle Ordenskorrespondenz richtet den Blick auf „Ordensleben“ in den fernöstlichen Religionen und auf asiatische Meditationsformen. Damit greift sie ein Themenfeld auf, das zunehmende Popularität erfährt, zugleich aber innerkirchlich immer wieder - auch kontrovers - diskutiert wird.

Die aktuelle Ordenskorrespondenz richtet den Blick auf „Ordensleben“ in den fernöstlichen Religionen und auf asiatische Meditationsformen. Damit greift sie ein Themenfeld auf, das zunehmende Popularität erfährt, zugleich aber innerkirchlich immer wieder - auch kontrovers - diskutiert wird.

In den Ordensgemeinschaften finden sich seit der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts Pioniere, die von asiatischen Philosophien und Meditationsformen fasziniert waren. Spätestens mit dem Zweiten Vatikanischen Konzil und der Konzilserklärung „Nostra Aetate“ erfährt der – vielfach von Orden getragene – interreligiöse Dialog neue Impulse, und asiatische Meditationsformen werden in christlichen Klöstern aufgegriffen. Unser Heft fragt: Wie ist der Stand des Dialogs heute? Es lenkt den Blick auf  Formen von „Ordensleben“ in asiatischen Religionen. Was bewegt eine Europäerin, buddhistische „Nonne“ zu werden? Wie sieht die Begegnung von Ordensleuten verschiedener Religionen und Spiritualitaten im Weltkloster Radolfzell aus?

Einige der Autorinnen und Autoren stellen die Frage nach den Möglichkeiten, Meditationsformen wie Zen und Yoga im christlichen Kontext zu praktizieren. Es braucht eine gemeinsame Sprachebene, um in einen (interreligiösen) Dialog eintreten zu können. Zugleich sind die weltanschaulichen und philosophischen Traditionen unterschiedlich, aus denen in Christentum und asiatischen Religionen gedacht wird. So ist in mehreren der Beiträge unseres Heftes ein Ringen um die Begrifflichkeiten festzustellen. Kann man Formulierungen aus dem christlichen Ordenskontext auf buddhistisches „Mönchtum“ anwenden? Und ist die Sprache des Yoga geeignet, die christliche Eucharistie zu deuten? Peter Ramers warnt in seinem Beitrag, Parallelen oder Ähnlichkeiten zwischen Tatbeständen aus unterschiedlichen religiösen Traditionen seien „nicht selten Ergebnis eines mehr assoziativen Vergleichens“, das leicht zu Missverständnissen führe. Christliche Theologie, die sich um Inkulturation bemüht, wird, so scheint es, die jeweiligen Grundvorstellungen des religiösen Denkens, Fühlens und Handelns kritisch reflektieren müssen. Zu fragen ist, ob und wie die personale Begegnung (Communio), die im Zentrum des christlichen Glaubens steht, im Kontext asiatischer Philosophien und Meditationsformen verortet werden kann.

Bei all dem betont die in dieser Ausgabe dokumentierte Schlussbotschaft eines Kolloquiums zum interreligiösen Dialog, dass der „Austausch der spirituellen Erfahrungen (...) essentiell für die Zukunft der Religionen ist“. Sie alle seien „heute aufgerufen, sich in ihrer Wesenstiefe zu begegnen, so, wie es 1986 in Assisi möglich war“.