Ordensgemeinschaften in Deutschland

Kleinod Kloster (II): Die Karmelitinnen von der Menschwerdung in Hamburg Finkenwerder

In einer Sommerreihe stellt orden.de in den kommenden Wochen einige kleinere Klöster vor, die zwar weniger bekannt sind, aber dennoch ihre jeweils eigenen Geschichten erzählen…

Klöster sind Orte der Tradition und Authentizität, aber auch der Neugier und Findung. Manch ein Kloster in Deutschland lädt mit beeindruckenden Bauten, seiner Geschichte und spirituellen Angeboten zum Besuch und auch zum Staunen ein. Neben solchen traditionsreichen Abteien aber gibt es die weniger bekannten und kleineren Klöster, die nicht so sehr im Licht der Öffentlichkeit stehen. Manches Mal handelt es sich um echte "Kleinode", die entdeckt werden wollen.

Die Klöster, in denen häufig nur wenige Konventmitglieder leben, erzählen ihre jeweils ganz eigene Geschichte. In einer Sommerreihe stellt orden.de in den kommenden Wochen einige von ihnen - oder auch besondere Orte oder Angebote dieser Klöster - vor. Der Weg führt diesmal zu den Karmelitinnen von der Menschwerdung in Hamburg Finkenwerder.


Leben und Arbeiten auf der ehemaligen Fischerinsel

Drei Schwestern leben in der Karmelzelle von der Menschwerdung in Hamburg Finkenwerder. Die kleine Gemeinschaft gehört zum Karmel St. Gabriel in Hainburg (nahe Frankfurt). Vor sieben Jahren vollzog die Gemeinschaft eine "Zellteilung". So ist die Hamburger Karmelzelle entstanden.

Die Karmelitinnen leben kontemplativ in der Balance von schweigend-hörender Einkehr im Gebetskontakt mit dem innewohnenden Gott und der wachen Aufmerksamkeit auf die umgebende Umwelt einer großen Weltstadt. Sie leben auf einer ehemaligen Fischerinsel an einem Ort der Stille, im Bewusstsein der Nähe des quirlenden Hamburger Lebens mit dem inneren Blick auf die suchenden Menschen. Sie leben im Rhythmus der kirchlichen Tageszeiten von Morgen-, Mittags- und Abendlob und zweimalig öffentlichen Zeiten der Meditation während einer Stunde am Morgen und am Abend. Die Struktur der Gebetszeiten gibt Raum zur Begegnung der Schwestern untereinander sowie zu geistlichem Austausch und Erholung und zur Begegnung mit Menschen, die das Kloster aufsuchen. Die Schwestern führen entsprechend der "Teresianischen Reform" ein Gemeinschaftsleben, das den neuen Weg der Nachfolge Jesu in der Kirche als Communio, Gemeinschaft, lebt.

Die drei Karmelitinnen arbeiten im Stickereihandwerk, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Sie gestalten kirchliche Textilien wie Gewänder, Stolen, Velen etc. nach eigenen Entwürfen und entsprechend der Wünsche der Kunden. Angesichts der zunehmenden Zahl der Besucher hat das Kloster ein neues Gästehaus gebaut. Es wird am 30. August 2013 durch den Hamburger Erzbischof Werner Thissen eingeweiht.

Hier geht´s zum Internetauftritt der Karmelitinnen in Hamburg Finkenwerder.