Ordensgemeinschaften in Deutschland

Jahr der Orden - Ein Rückblick

Das Jahr der Orden, das von Papst Franziskus am 25.November 2014 ausgerufen wurde, endet heute mit dem Welttag des geweihten Lebens.

Das Jahr der Orden, das von Papst Franziskus am 25. November 2014 ausgerufen wurde, endet heute am Tag des geweihten Lebens. Zeit zurückzublicken auf ein ereignis- und lehrreiches Jahr für Kirche und Ordensgemeinschaften.

In Deutschland fand zum Beginn des Jahres der Orden am 1. Dezember 2014 in München ein Studientag statt. Thematisiert wurden die Perspektiven für eine „Neubeschreibung des Verhältnisses von Bischöfen und Ordensleuten in der gemeinsamen Sendung“ statt. Die Ergebnisse das Tages wurden von der Deutschen Ordensobernkonferenz an die Religiosenkongregation weitergeleitet.

Ebenfalls im Kontext des Jahrs der Orden findet nach dessen Abschluss vom 26. bis 28. Februar 2016 das "Symposium Ordenstheologie" statt, das sich aus wissenschaftlicher Perspektive mit Fragen des Ordenslebens und der (post-)modernen Kultur beschäftigen wird. Veranstalter ist die "Arbeitsgruppe Ordenstheologie" der DOK. Weitere Informationen zum Symposium finden Sie hier.

Wer zwischendurch in den Veranstaltungskalender zum Jahr der Orden auf dieser Seite geschaut hat, hat gesehen: Viel ist passiert. Eine große Bandbreite an Veranstaltungen für Ordensmitglieder, solche die es werden wollen, Menschen aller Altersklassen und Interessierte.

Ein kleiner Auszug: Im Bistum Aachen hielt an 8 Terminen im Jahr eine Kaffee-Ape (mobiler Kaffeestand) an verschiedenen Orten. Immer mit dabei: 4 Ordensleute die Passanten zu einer Tasse Kaffee, Tee oder Latte Macchiato und einem Gespräch einluden. Erstaunt und zugleich erfreut seien sie über die positiven Gespräche, die am Rande der Ape zustande kamen gewesen, so berichtet Matthias Fritz, Domvikar und Pfarrer in der Berufungspastoral des Bistums Aachen. Sein Resumee: „Ein Moment im Alltag, in dem (Ordens-)Menschen Zeit haben – für die Anliegen und Probleme der Menschen, für ein Lächeln und für den Akzent im Stadtbild, in dem man eher Hektik und Rennerei erwartet. Die Ape war eine gelungene Unterbrechung im Alltag!“

Zusätzlich zur Kaffee-Ape ergab sich eine Kooperation mit dem „Kultur“-Kino Apollo in Aachen, mitten im Studentenviertel. Vor den Filmen wie beispielsweise „Sister Act“, „Von Menschen und Göttern“ oder „Der Name der Rose“ gab es eine kurze Einführung in den Orden, der im Film gezeigt wird und in die dargestellte Thematik. Auch die Herausforderung für den Protagonisten mit den Fragen nach Glaube, Treue, Gehorsam und dem Leben in einer Ordensgemeinschaft waren für die Teilnehmer wichtig. Gerade die Verortung des Angebots im Studentenviertel, so Fritz, habe ein gut gemischtes und interessiertes Publikum angelockt.

Das Ordensleben auch immer vom Standort geprägt ist, zeigte sich bei der Reihe „Ordensleben aus der Perspektive der Klosterküche“. Im Herz-Jesu Kloster Neustadt, im Bistum Speyer, wurde an vier Terminen aus verschiedenen Klosterküchen das Ordensleben kulinarisch präsentiert. Den Anfang machten indische Ordensschwestern die ein indisch-festliches Abendessen zubereiteten und dabei über das Ordensleben in Indien berichteten. Danach folgte die dominikanisch-pfälzische Küche, ein Abend mit brasilianischen Herz-Jesu Priestern und den Abschluss die polnische Küche im Franziskanerorden.

Überhaupt war das Jahr der Orden stark von der Begegnung und dem Kontakt zur Welt geprägt. In der Vortragsreihe zum Thema „Ordensspiritualität“ wurden in den Bildungsstätten Vierzehnheiligen in der Erzdiözese Bamberg die Besonderheiten verschiedenster Orden vorgestellt und diskutiert. Vor allem eher unbekanntere Ordensgemeinschaften wurden hier in den Mittelpunkt gestellt, so zu Beispiel die Schönstätter Marienschwestern oder auch die Auerbacher Schulschwestern.

Ein weiterer Schwerpunkt war auch die Vernetzung der Ordensleute. So gab es im September 2015 eine Pilgerfahrt nach Rom und Assisi für junge Ordensleute, die an die Gräber der großen Ordensgründer führte und neben Gesprächen und Austausch ihren Höhepunkt in einem internationalen Treffen junger Ordensleute mit Papst Franziskus fand.

In der KZ-Gedenkstätte Dachau wurden im März und Juni 2015 Geistliche, Ordensleute und Interessierte eingeladen an einem Themenrundgang „Geistliche in Dachau“ teilzunehmen. Im Mittelpunkt stehen dabei die Schicksale der nahezu 3000 inhaftieren Geistlichen des Konzentrationslagers, zu denen unter anderem auch der Schönstatt Gründer Pater Josef Kentenich zählte.

Wie haben die Veranstaltungen das Jahr der Orden geprägt? Durch gute Gespräche, den Kontakt mit der Welt und vor allem durch das in den Welt von heute präsent sein (und das gut erkennbar als Ordensmensch) haben die Ordensleute im letzten Jahr gezeigt: Uns gibt es! Sprecht uns an, sprecht mit uns über Gott und die Welt. Wir sind da: Für Gott. Für die Menschen.