Ordensgemeinschaften in Deutschland

„Göttlich – eine fotografische Gegenüberstellung“

Wo der Künstler starre, strenge und frömmelnde Nonnen erwartete, sah er sich konfrontiert mit Frauen die ihre harte Arbeit an den Menschen mit großer Zuversicht und Menschlichkeit verrichten...

„Das Lachen mit offenem Mund erwies sich als Fenster zur Seele.“, kommentiert der der Biberacher Künstler Andreas Reiner seine Bilder. 50 Fotos lachender Ordensfrauen stellt er bis zum 15. Februar 2015 im Bildungshaus der Schwestern vom Heiligen Vinzenz von Paul in Untermachtal aus.

Für eine Woche lebte der protestantische Künstler bei und mit den Vinzentinerinnen im Kloster. Im Gebet, Essen und Arbeitsalltag begleitete er die Schwestern, um mehr über die Frauen zu lernen, die er später proträtieren sollte. Dabei musste der Künstler seine ursprüngliche Vorstellung von Ordensfrauen über Bord werfen. Wo er starre, strenge und frömmelnde Nonnen erwartete, sah er sich konfrontiert mit Frauen die ihre harte Arbeit an den Menschen mit großer Zuversicht und Menschlichkeit verrichten. Der Fotograf und die Schwestern teilen in einem Punkt einen gemeinsamen Lebensstil. Als Fotograf legt Reiner Wert darauf, die Menschen, die er fotografiert, kennenzulernen. Wie die Schwestern, die häufig in Krankenhäusern oder als Sozialarbeiterinnen arbeiten, (er-)lebt er den Alltag vor allem hilfsbedürftiger und suchender Menschen. Im Lachen der Ordensfrauen sah Reiner eine anarchische Regung wider die strengen Ordensregeln und den vermeintlich freudlosen Alltag der Schwestern. So entschied der Künstler sich dazu, die Schwestern nicht etwa beim Beten oder Arbeiten zu fotografieren, sondern beim Lachen.

Die Ausstellung mit dem Titel „Göttlich – eine fotografische Gegenüberstellung“ steht unter der Schirmherrschaft des ehemaligen baden-württembergischen Ministerpräsidenten Erwin Teufel und wurde zu einem großen Teil von der Diözese Rottenburg-Stuttgart finanziert. Die Bilder der Ordensfrauen sind täglich von 10.00- 20.00 Uhr zu sehen.

Eine ausführlichere Berichterstattung finden Sie online in der Zeitschrift Christ und Welt.