ROM Heute vor 200 Jahren wurde das Verbot des Jesuitenordens aufgehoben. Am 7. August 1814 erlies Papst Pius VII. die Bulle "Sollicitudo omnium ecclesiarum", die das Ordensverbot von 1773 aufhob.
Schon seit seiner Gründung im 16. Jahrhundert hatten politische Gegner und Neider den international erfolgreichen Jesuitenorden über die Jahrhunderte immer wieder zu diskreditieren gesucht. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts wurde die Gemeinschaft aus mehreren Ländern ausgewiesen, das Vermögen des Ordens enteignet, seine überaus starke Stellung im Bildungswesen zerstört bzw. entscheidend geschwächt. 1773 verbot Papst Clemens XIV. den Orden auf Druck Frankreichs und der Kolonialmächte Spanien und Portugal ganz. Viele Regierungen protestierten - doch nur die russische Zarin Katharina II. weigerte sich dauerhaft, das Verbot umzusetzen. Russland blieb das Rückzugsgebiet, und Sankt Petersburg wurde Sitz des Ordensgenerals.
Papst Pius VII. erkannte 1814 den Fehler der Unterdrückung dieses damals stabilisierenden Faktors gegen den Liberalismus. In der Schweiz wurde eine deutschsprachige Provinz neugegründet.
Von rund 600 Mitgliedern zu Anfang wuchs der Orden auf über 2.000 im Jahr 1830 und bis zu einem Höchststand in dieser Epoche auf 4.757 im Jahr 1847, dem Vorabend neuer Revolutionen in Europa.
Heute ist er wieder so international aufgestellt wie zu Zeiten der China- und Japan-Mission oder der Jesuiten-Reduktionen in Paraguay. Rund 19.000 Mitglieder hat die Gesellschaft Jesu; die Deutsche Provinz umfasst 332 Mitglieder. Mit Franziskus stellen die Jesuiten erstmals in ihrer fast 500-jährigen Geschichte seit März 2013 das Oberhaupt der katholischen Weltkirche, den Papst. (kna/sj) Weitere Informationen zur Neugründung des Ordens vor 200 Jahren finden Sie auf der Homepage der Jesuiten.
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