Ordensgemeinschaften in Deutschland

"Film der Antworten" - Ausstellung in ehemaliger Zeche

Peggy und Thomas Henke zeigen vom 20. April bis 26. Juni 2012 auf der Kokerei Zollverein eine filmische Installation, die aus Antworten von Benediktinerinnen aus Mariendonk auf existenzielle Fragen des Lebens entstanden ist ...

Die Stiftung Zollverein eröffnet in diesen Tagen die filmische Installation "Film der Antworten" von Peggy und Thomas Henke in der Mischanlage der Kokerei Zollverein in Essen.

Der „Film der Antworten“ basiert auf persönlichen Gesprächen, die Thomas Henke zwischen 2004 und 2009 mit zwölf Schwestern der Benediktinerinnen-Abtei Mariendonk am Niederrhein geführt hat. Der vierstündige und als Endlosschleife montierte Film, der in der Bunkerebene der Mischanlage der ehemaligen Kokerei Zollverein eindrucksvoll inszeniert wird, betrachtet das Lebenskonzept der Ordensschwestern. Diese begreifen sich selbst und ihr Leben als Antwort in einem permanenten Dialog mit Gott. Das filmische Dokument reflektiert die komplexe Wahrnehmung seelischer Prozesse sowie innerer Anfragen und Ausrichtungen. Die Schwestern, deren Leben durch die Auseinandersetzung mit diesen existenziellen Fragen geprägt ist, bieten den Besuchern ihre im Laufe des Klosterlebens erhaltenen Antworten an. Diese Antworten beruhen jedoch nicht auf mystifizierten und romantisierten Ansichten oder dogmatischen Grundhaltungen, sondern auf der Unmittelbarkeit der individuellen Anfrage.

Dabei ermöglicht der Rhythmus aus Sprachsequenzen und stillen atmosphärischen Bildern des Klosterlebens eine empfindsame und gleichsam meditative Wahrnehmung. Die nicht-lineare Betrachtungsweise der filmischen Endlosschleife sowie die dramaturgische Gestaltung suggerieren trotz der dokumentarischen Verfahrensweise die Erfahrung einer persönlichen Begegnung mit den Ordensschwestern. Dabei spielt auch der Ausstellungsort eine wichtige Rolle: Der Film wird gezeigt in der Bunkerebene der Kokerei-Mischanlage auf dem UNESCO-Welterbe Zollverein. Die dunklen und archaisch anmutenden Räume mit ihren Verzweigungen, Abwinklungen und in die Tiefe führenden Schächten rufen eine einzigartige Atmosphäre hervor. Diese bewirkt beim Betrachter, der geradezu klein in den riesigen Bunkern wirkt, nicht nur eine Auseinandersetzung mit Vergangenheit und Gegenwart, sondern vor allem ein Besinnen auf existentiellste Empfindungen von Fremdheit, Kleinheit und Ausgeliefertsein.

So ermöglicht „Film der Antworten“ - frei von den Konventionen des Sakral- oder Kunstraumes - einen nicht vordefinierten Zugang zu religiösen Inhalten und erschafft in der Bunkerebene auf der ehemaligen Kokerei Zollverein einen Ort für existentielle Fragen und Antworten, für die es in der heutigen Zeit kaum noch Raum gibt. (stiftung zollverein)

weitere Informationen finden Sie unter www.zollverein.de.