Ordensgemeinschaften in Deutschland

Festakt zum 1250-jährigen Bestehen

Kloster Metten feiert am Benediktstag

METTEN Das niederbayerische Benediktinerkloster Metten hat am Montag, dem 11.7., Hochfest des Hl. Benedikt von Nursia, sein 1.250-jähriges Bestehen gefeiert. Der Auftakt der Festlichkeiten fand in der zur Abtei gehörenden Kirche Sankt Michael statt.

Der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer erinnerte in seiner Festpredigt an die reiche Tradition der Klöster in Bayern. Wo Gott die Ehre erwiesen werde, da finde der Mensch sich selbst, es blühten Wissenschaft, Literatur und auch Architektur. Mönche wie der heilige Benedikt, der Patron Europas, dessen Fest ebenfalls am Montag begangen wurde, hätten wesentlich das christliche Abendland geprägt.

Auch der bayrische Ministerpräsident Seehofer würdigte die Leistung der Benediktiner für Bayern, besonders in der Bildungsarbeit. Als „Oasen der Bildung und Kultur” hätten Klöster einst eine Dynamik in die Gesellschaft gebracht wie heute große Dax-Unternehmen. Dass sich die Klöster als spirituelle Zentren mit Strahlkraft erhalten hätten, darüber sei er sehr froh. Er wisse aus eigener Erfahrung um die „heilsame Kraft der Einkehr”, so der Ministerpräsident, der sich selbst gerne für einige Tage ins Benediktinerkloster Plankstetten zurückzieht.

Als erste Benediktinerabtei in Bayern wurde Metten 1830 nach der Säkularisation von König Ludwig I. wiedererrichtet. Der Monarch betraute das Kloster mit Bildung, Erziehung und Wissenschaft. Vermutlich aus diesem Geist heraus ist das Kloster in jüngster Zeit als möglicher erweiterter Campus der TH Deggendorf im Gespräch. Im Kloster Metten ist der Aufbau des Studienfelds Gesundheitswissenschaften durch die TH Deggendorf vorgesehen, heißt es in einem Beschluss des Bayrischen Landeskabinettes vom September 2014 zur „wissenschaftsgestützten Regional- und Strukturpolitik”.

1837 eröffneten die Mönche eine Lateinschule, aus der sich ein Gymnasium mit Internat entwickelte, das bis heute besteht. Derzeit besuchen 455 Schülerinnen und Schüler das Gymnasium. Dem Konvent gehören insgesamt 14 Brüder und Patres an. Zu den bedeutenden Kirchenmännern, die das Kloster hervorgebracht hat, gehören der Amerika-Missionar Bonifaz Wimmerb sowie mehrere Bischöfe, wie zuletzt Augustinus Mayer, der 2010 im Alter von 98 Jahren als damals ältester Kardinal der Welt in Rom starb.

(kna/pnp/dok)