Ordensgemeinschaften in Deutschland

Engagement für Flüchtlinge aus Nordkorea

Schwestern unserer Lieben Frau in Südkorea im Einsatz für Flüchtlinge und Einwanderer

In Singapur sind am Dienstag US Präsident Donald Trump und der Machthaber Nordkoreas, Kim Jong-un, zu einem historischen Treffen zusammengekommen. Trump zeigte sich im Anschluss über das Treffen mit Kim begeistert und lud den Diktator nach Washington ein. Allerdings: Kim ist nicht nur wegen seiner unberechenbaren Atomwaffenpolitik in der Kritik, sondern auch wegen der vielfach unerträglichen Umstände, unter denen die Menschen in seinem Land leben. Jedes Jahr fliehen rund 1000 Nordkoreaner aus dem Land, die meisten von Ihnen über China, Laos oder Thailand nach Südkorea.


Auf ihrer Flucht erleben die Menschen Furchtbares, sie müssen sich vor dem Militär und der Polizei verstecken. Wenn sie es dann nach Südkorea schaffen, werden sie häufig ausgegrenzt und fühlen sich dann verloren und allein. Seit vielen Jahren kümmern sich die „Schwestern Unserer Lieben Frau“ um die Flüchtlinge. Bereits seit 1967 sind sie in Korea tätig, seit 2011 auch in Ganwon-do, einem Grenzgebiet zwischen Nord- und Südkorea. Durch ihre intensive Arbeit mit den Flüchtlingen konnten sie schon vielen Menschen zu einem besseren Leben verhelfen.

Im vergangenen Jahr konnte zum Beispiel ein besonderes Integrationsprojekt realisiert werden. Unter dem Motto „Schritte auf dem Weg des Friedens“, richtete es sich an Jugendliche und Familien aus Nordkorea, aber auch an Familien und junge Frauen aus weiteren Ländern, die nach Südkorea eingewandert sind. Darunter Menschen aus den Philippinen, Vietnam und China. Bei dem Projekt unter Leitung von Sr. Marie-Angela ging es in monatlichen Treffen darum, das Selbstbewusstsein der Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu stärken und sie gleichzeitig zu ermuntern auf Andere einzugehen und sie zu verstehen.

Für viele der Teilnehmenden, die nicht aus Korea selbst stammen, stellte die Sprachbarriere ein großes Problem dar. Obwohl viele der Flüchtlinge schon einige Jahre in Südkorea leben, haben sie häufig die Sprache noch nicht gelernt. In diesen Fällen konnten die Referenten auf andere Methoden zurückgreifen, die viel mit Bildern und Musik arbeiten. So konnten die Sprachbarrieren überwunden werden. Im Rahmen der Treffen entstanden viele Freundschaften, die auch die Referenten nicht unberührt ließen. Sr. Marie-Angela: „Es waren Tage voller Intensität und Dichte.“

Das Projekt, das durch Vermittlung der Deutschen Ordensobernkonferenz (DOK) vom Auswärtigen Amt finanziell unterstützt wurde, war ein voller Erfolg. Die Teilnehmer hoffen sehr auf eine Fortsetzung. Sr. Anna-Maria und ihre Mitschwestern bedankten sich herzlich für die Unterstützung.