Ordensgemeinschaften in Deutschland

Ehemaliger VDO-Generalsekretär P. Karl Siepen CSsR verstorben

Im Alter von 93 Jahren ist am 6. April 2017 in Trier P. Dr. Karl Siepen CSsR verstorben. Der aus Neuss stammende Redemptorist war fast 50 Jahre lang in wichtigen Aufgaben für die Ordensgemeinschaften in Deutschland tätig...

Im Alter von 93 Jahren ist am 6. April 2017 in Trier P. Dr. Karl Siepen CSsR verstorben. Der aus Neuss stammende Redemptorist war fast 50 Jahre lang in wichtigen Aufgaben für die Ordensgemeinschaften in Deutschland tätig.

P. Dr. Karl Siepen CSsR, geb. 1923 in Neuss, war nach Krieg und Gefangenschaft 1946 in die Ordensgemeinschaft der Redemptoristen eingetreten. Nach der Profess 1947 hatte er in Hawkstone-Hall/England und in Hennef-Geistingen studiert und war 1951 zum Priester geweiht worden. 1953 wurde Siepen Mitarbeiter des damaligen Generalsekretärs der Vereinigung Deutscher Ordensobern (VDO), P. Dr. Josef Flesch CSsR. In dieser Funktion erlebte er - so schreibt es P. Karl Mayer OP 1994 in einer Würdigung - die "äußerst intensive Phase der Organisation der VDO hautnah mit". P. Siepen studierte ab 1956 am Kanonistischen Institut in München; seine Lizentiatsarbeit behandelte das Thema "Klösterliche Verbände als juristische Personen nach kanonischem und deutschem Recht", die Promotionsarbeit (1961) behandelte das "Vermögensrecht der klösterlichen Verbände". 1962 wurde der Redemptorist zum Generalsekretär der VDO gewählt und übernahm zugleich das Amt des Generalsekretärs des Deutschen Katholischen Missionsrates (DKMR). Diese Aufgaben hatte er 27 Jahre lang - bis 1989 - inne. Noch vor seiner Wahl übernahm er vom ersten Jahrgang 1960 an die Schriftleitung der damals neu gegründeten Verbandszeitschrift Ordenskorrespondenz der drei Ordensobernvereinigungen in Deutschland. Deren Herausgabe betreute er 40 Jahre lang bis 1999.

Als Generalsekretär war P. Siepen auch "Assistens religiosus" der Vereinigung der Ordensobern der Brüderorden (VOB); seine Mitbrüder wählten ihn ab 1984 dreimal für insgesamt 9 Jahre zum Superior des Alfonsushauses in Köln. Seit 2015 lebte er in einem Konvent seiner Gemeinschaft in Trier.

Seine Verdienste für die Kirche und die Ordensgemeinschaften haben bei seinem Ausscheiden aus dem Generalsekretärsamt der Präfekt der Religiosenkongregation und der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz in Dankschreiben hervorgehoben. Bundespräsident Richard von Weizäcker verlieh ihm 1990 das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse. Die VDO hat ihren scheidenden Generalsekretär 1989 zum Ehrenmitglied ernannt; diese Ehrenmitgliedschaft hatte er in der Nachfolgeorganisation der VDO, der Deutschen Ordensobernkonferenz, weiter inne. Bis zu seinem Lebensende hat er an den Entwicklungen der Ordenslandschaft in Deutschland lebhaften Anteil genommen.

P. Siepen wird am Mittwoch, 12. April 2017, um 11.30 Uhr auf dem Trierer Hauptfriedhof beigesetzt; das Sterbeamt findet um 13.00 Uhr in der Krankenhauskirche der Barmherzigen Brüder, Nordallee 1, statt. R.I.P.