Ordensgemeinschaften in Deutschland

Deutsche Ordensleute kämpfen weiter gegen Ebola

In den von der Krankheit betroffenen Krisengebieten sind auch weiter deutsche Ordensangehörige im Kampf gegen die Epidemie aktiv.

Die Ebola-Epidemie in Westafrika beeinträchtigt die Arbeit der dort wirkenden Ordensgemeinschaften schwer. Auch deutsche Ordensangehörige halten sich weiter in den betroffenen Ländern auf.

Die Salesianer Don Boscos, die in allen von der Epidemie betroffenen Ländern aktiv sind, betreiben in Sierra Leone Jugend- und Sozialzentren sowie eine Schule. Der Deutsche Lothar Wagner SDB, der trotz der Epidemie im Land geblieben ist, beschreibt in einer E-Mail an P. Josef Grünner, den Provinzial der deutschen Salesianerprovinz, die katastrophalen Zustände: Die medizinische Versorgung sei weitgehend zusammengebrochen, Ärzte und Krankenschwestern flöhen aus Angst vor einer möglichen Ansteckung. Schulen, Firmen und Geschäfte öffneten nicht mehr, daher verlören viele Menschen ihre Arbeit. Die Lebensmittelpreise stiegen rasant an, zugleich nähme die Anzahl der Verbrechen wie Plünderungen und Diebstähle zu.

Unter der Bevölkerung herrsche nicht zuletzt deswegen großes Misstrauen, so Bruder Lothar weiter: „Menschen geben sich nicht die Hand und halten Distanz“. Die Salesianer seien v.a. in der Betreuung von Straßenkindern aus dem Landesinneren gefordert. Auch die Zahl der Waisen sei infolge der Epidemie sprunghaft angestiegen: „Wir nehmen zudem Kinder auf, die ihre Eltern wegen der Ebola verloren haben oder selbst erkrankt und dann geheilt wurden“. Hilfe durch als korrupt verrufene Regierung und die Weltgesundheitsorganisation (WHO) bliebe bisher größtenteils aus. Bruder Lothar berichtet weiter, die Aufklärungsarbeit der Salesianer durch eine Info-Hotline habe eingestellt werden müssen, um die Mitarbeiter nicht unnötig zu gefährden; auch hätten die Einrichtungen des Ordens auf Ausnahmezustand umgestellt, d.h. es würden Nahrungsmittel und Medikamente gelagert. Dennoch versuchten die Salesianer, den Kindern in ihren Einrichtungen soweit wie möglich Normalität zu vermitteln.

Erfreuliche Nachrichten gibt es aus Liberia: Der für Afrika zuständige Generalrat Pascal Ahodegnon von den Barmherzigen Brüdern, die in Monrovia das St. Joseph-Krankenhaus betreiben, berichtet von der Genesung zweier von der Epidemie betroffener Krankenschwestern. Zuvor waren bereits der Direktor des Krankenhauses, weitere Barmherzige Brüder und andere Ordensleute in Liberia an Ebola gestorben.

Auch in Nigeria halten sich deutsche Ordensangehörige auf; ihre Einsatzgebiete sind jedoch bislang von Ebola verschont geblieben.

Die Salesianer Don Boscos und die Barmherzigen Brüder rufen weiterhin zur Unterstützung im Gebet und durch Spenden auf. Weitere Informationen und die Bankverbindungen finden Sie auf den Internetseiten der Don Bosco Mission und der Barmherzigen Brüder.