Ordensgemeinschaften in Deutschland

Besuch im katholischen Krankenhaus in Nordkorea

Eine Reisegruppe der Missionsbenediktiner hat eine kleine Sensation erlebt: Im Rahmen einer China-Reise konnten die deutschen Reisenden als erste größere Gruppe von Ausländern nach der Blockade einen Tagesbesuch im nordkoreanischen Rajin machen...

Jenseits der medial vermittelten Erfahrungen über China und Nordkorea hat eine Reisegruppe der Missionsbenediktiner von St. Ottilien eine kleine Sensation erlebt:

Im Rahmen einer China-Reise konnten die deutschen Reisenden als erste größere Gruppe von Ausländern nach der Blockade einen Tagesbesuch im nordkoreanischen Rajin machen. Im Krankenhaus der Provinz Rason wurde Kongregationsprokurator Br. Dr. Ansgar Stüfe OSB und Marcus Ballhausen mit der Gruppe vom Direktor des Krankenhauses willkommen geheißen. Seit vielen Jahren finanzieren die Missionsbenediktiner den Bau und die Erweiterung des „Rason International Catholic Hospital“. Die außer gewöhnliche Zusammenarbeit in dem abgeschotteten Land hat der Abtprimas der Benediktiner, Notker Wolf OSB, initiiert.

Die Reise nach Nordkorea beschreibt Br. Ansgar als „äußerst beeindruckend für alle, die dabei waren. Uns hat es sehr gefreut, dass der Besuch möglich war“. Br. Ansgar, der vor acht Jahren schon einmal im Land war, beobachtete eine leichte Verbesserung der dortigen Lebensbedingungen. „Vor allem den Kindern“, so der Benediktiner und Arzt, „habe ich angesehen, dass sie etwas besser ernährt sind als noch vor acht Jahren.“ Von der Drohkulisse des Regimes, die die Medien-Berichterstattung über Nordkorea in den vergangenen Monaten bestimmt hat, sei vor Ort nichts zu spüren oder zu sehen gewesen, so Br. Ansgar weiter.

„Mit den Begegnungen möchten wir vor allem die zwischenmenschliche Ebene verstärken und so in der Zusammenarbeit vorankommen“, erklärt Br. Ansgar. Mit der Motivation Menschen und deren Lebens- und Glaubensbedingungen kennenzulernen besichtigten die Reisenden aus Deutschland dann auch in China Orte, die sonst auf einschlägigen Reiseprogrammen ins Reich der Mitte nicht zu finden sind. In der chinesischen Provinz Jilin konnte die Gruppe an einem Gottesdienst in der Pfarrei Baldogu teilnehmen und ein Altenheim in Koquian besichtigen, dass die Missionsbenediktiner nach einer Überschwemmung im Jahr 2010 gerade neu errichten. Dort wie auch in Korea knüpfen die Missionsbenediktiner an die Missionstätigkeit an, die bereits seit Beginn des 20. Jahrhunderts besteht. Besonders beeindruckt war die Gruppe von der Freundlichkeit und von dem großen Aufbruch Chinas, der auch in den abgelegensten Gegend zu spüren gewesen sei, so Br. Ansgar. (st. ottilien)