Ordensgemeinschaften in Deutschland

Ausstellung: "Pracht auf Pergament"

Vom 19. Oktober 2012 bis 13. Januar 2013 findet in München die Ausstellung "Pracht auf Pergament - Schätze der Buchmalerei von 780 – 1180" statt. Entstehungsorte sind die mittelalterlichen Klöster...

Vom 19. Oktober 2012 bis zum 13. Januar 2013 findet in der Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung in München eine Ausstellung mit dem Titel „Pracht auf Pergament - Schätze der Buchmalerei von 780 bis 1180“ statt. Entstehungsorte sind die mittelalterlichen Klöster.

Die gezeigten Schätze sind Beutegut der Säkularisation. Die Territorien, die 1806 zum Königreich Bayern vereinigt wurden, waren eine blühende Klosterlandschaft mit früh gegründeten, angesehenen Abteien wie St. Emmeram in Regensburg oder Tegernsee. Diese Klöster besaßen reich bestückte Bibliotheken. Hinzu kamen die Hochstifte wie das von Heinrich II. glanzvoll ausgestattete Bamberg. Als die Klöster aufgelöst wurden, die Hochstifte ihre weltliche Stellung einbüßten, hat man ihre Bibliotheken geplündert. Vieles von den gedruckten, inhaltlich obsolet gewordenen Schriften wurde vernichtet. Das Kostbare fiel den staatlichen Büchersammlungen zu, vor allem der Hofbibliothek in München.
Mit 72 höchstrangigen Handschriften aus dem Bestand der Bayerischen Staatsbibliothek und drei Exponaten der Staatsbibliothek Bamberg präsentiert die Ausstellung einen breiten Überblick über die frühesten und wertvollsten Zeugnisse deutscher Buchmalerei von der karolingischen über die ottonische Kunst bis zur Romanik.

Die Zentren der Schriftlichkeit im Mittelalter waren (außer den Kanzleien der Herrscher) die Klöster. Sie brauchten Bücher für die Feier der Liturgie, das Gebet im Chorstuhl, die Lesungen im Refektorium, für Unterricht und Studium. Einen öffentlichen Buchmarkt gab es damals nicht. So entwickelten die Klöster ihre eigene Schreibkultur, welche für die getreue Abschrift der benötigten Texte sorgte. Besonders qualifizierte Schreiber wurden von den Klöstern einander ausgeliehen, denn Bücher waren aufwendige Vorhaben.

Höhepunkt der Ausstellung sind jene im Kloster auf der Bodenseeinsel Reichenau geschaffenen liturgischen Handschriften, die Kaiser Heinrich II. (1002-1024) dem von ihm gegründeten Domstift zu Bamberg schenkte.

Weitere Informationen zur Ausstellung.