Papst Benedikt XVI. will nach seinem Amtsverzicht in ein Kloster innerhalb der Vatikanmauern ziehen. Dort wolle er ein Leben in Gebet und Meditation führen, sagte Vatikansprecher Federico Lombardi. Bis die notwendigen Umbauarbeiten abgeschlossen seien, werde Benedikt XVI. im päpstlichen Sommersitz Castel Gandolfo wohnen.
Die italienischen Zeitungen "Il Sole 24 Ore" und "Il Messagero" berichteten indes, dass es sich dabei um das Kloster Mater Ecclesiae ("Mutter der Kirche") handle. Das Klostergebäude liegt in einem ruhigen Teil der vatikanischen Gärten. Papst Johannes Paul II. hatte das Klausurkloster 1994 gegründet, um das kontemplative Ordensleben im Vatikanstaat zu fördern. Er wünschte, innerhalb des Vatikans einen dauerhaften Konvent von Ordensfrauen einzurichten, der sich der Fürbitte und des Gebetes für den Papst und für die Mitglieder der römischen Kurie widmen sollte. Das Kloster wird seitdem alle fünf Jahre von einer anderen Ordensgemeinschaft übernommen. Die Schwestern stammen jeweils aus verschiedenen Ländern, um die Präsenz der Weltkirche zu symbolisieren.
Von 1994 bis 1999 lebten im Kloster Mater Ecclesiae Klarissinnen, von 1999 bis 2004 Karmelitinnen und von 2004 bis 2009 Benediktinerinnen. Seit 2009 haben Salesianerinnen das Kloster bezogen. Im November 2012 musste die Gemeinschaft allerdings die Räumlichkeiten für notwendige Renovierungen vorübergehend verlassen.
Zu den Aufgaben der jeweiligen Ordensangehörigen gehören nicht nur Gebet und Kontemplation, sondern auch Arbeit in den vatikanischen Gärten. Sie versorgen den Haushalt des Papstes mit Obst, Gemüse und frischen Blumen. Auch notwendige Arbeiten an den päpstlichen Soutanen, wie etwa Stickerei, und andere kleinere Aufgaben werden von den Nonnen vorgenommen. Was nicht vom päpstlichen Haushalt oder vom Konvent selbst gebraucht wird, geben die Nonnen auch an kirchliche Krankenhäuser weiter. (ovm/kna/il sole 24 ore/dok)
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