Ordensgemeinschaften in Deutschland

Aktuelle Ausstellungen im Prämonstratenserkloster Speinshart und der Augustinerkirche in Würzburg

Die Augustinerkirche in Würzburg und die Internationale Begegnungsstätte des Klosters Speinshart zeigen bis Ende Juni zwei besondere Ausstellungen...

WÜRZBURG/SPEINSHART Die Augustinerkirche in Würzburg und die Internationale Begegnungsstätte des Prämonstratenserklosters Speinshart zeigen bis Ende Juni zwei besondere Ausstellungen. Zum 750. Jubiläum der Augustiner in Würzburg hat die Künstlerin Angelika Summa die Installation „Ich will, dass Du bist“ aus Metallkugeln zusammengestellt.

In Speinshart ist die Fotoausstellung „Abandoned Lives“ zur Erinnerung an verlassene Gesichter und eine immer mehr vergessene Geschichte des tschechischen Photographen Lukáš Houdek zu sehen.

Ausstellung „Ich will, dass Du bist“ in Würzburg

Aus 18 Kugeln, gefertigt aus Metall und Draht, hat die Würzburger Künstlerin Angelika Summa eine Installation für die Augustinerkirche in Würzburg zusammengestellt. Die Ausstellung mit dem Titel „Ich will, dass Du bist“ — dem Motto der Augustiner im Eingang der Kirche — wurde Anfang April eröffnet. Sie ist Teil der Veranstaltungen zum Doppeljubiläum der Augustiner „750 Jahre in Würzburg & 200 Jahre am Dominikanerplatz“.

Die eine hält den Betrachter mit spitzen Stacheln auf Abstand, die andere lockt mit weichem Pelz zum Anfassen. Manche sind kugelrund, andere strecken sich in alle Richtungen. Die ersten Kugeln begrüßen die Besucher rechts und links vom Eingang der Kirche. Schritt für Schritt ziehen sie sich quer durch das Kirchenschiff, formieren sich schließlich zu einer kleinen Gruppe. Stacheldraht neben glattem Metall, wuselige Oberflächen neben solchen, die aussehen wie gekämmt.

In der Mitte des Raums liegt eine halbe Kugel, aus Schrauben geschweißt, mit unregelmäßigen Kanten. „Die bessere Hälfte“ hat die Künstlerin Angelika Summa sie genannt. „Wir haben einen Raum, der sich die Veränderung, die Wandlung zum Programm gemacht hat. Er ist nicht nur für den Kopf gedacht, sondern für alle Sinne“, erläuterte Prior Peter Reinl. „Es geht uns darum, dass wir den Raum selber entdecken und ins Gespräch kommen können.“

Die Symbolik der Kugel beleuchtete Pater Raimund Klinke. Sie sei nicht nur ein geometrischer Körper, sondern auch das Symbol der Vollständigkeit, der Gesamtheit aller einander aufhebenden Gegensätze, der Seele. „Sie ist die Gesamtheit aller Möglichkeiten in einer endlichen Welt, das Symbol für die Überwindung von Raum und Zeit.“ Man habe einen Freiraum gestalten wollen, der „alle, die da sein wollen, sein lässt“, sagte er. Er verglich die Kugeln mit ihren unterschiedlichen Formen und Materialien mit den vielen unterschiedlichen Menschen, die in der Augustinerkirche zusammenkommen.

Ausstellung: „Ich will, dass Du bist“ - bis 30. Juni in der Augustinerkirche in Würzburg.


Foto-Installation „Abandoned Lives“:
Verlassene Gesichter - vergessene Geschichte in Speinshart

Eine Installation unter dem Titel „Abandoned Lives“ ist bis zum 30. Juni 2013 in der Speinsharter Wieskapelle zu sehen. Die Internationale Begegnungsstätte Kloster Speinshart zeigt ein Werk des jungen tschechischen Photographen Lukáš Houdek. Mit einem großformatigen Mosaik schuf er ein Bild der Erinnerung an verlassene Gesichter und eine immer mehr vergessene Geschichte.

Lukáš Houdek lebt und arbeitet in Prag. Geboren ist er in Stříbro (Mies). Seine Geburtsstadt war vor 1945 fast ausschließlich von Deutschen bewohnt. Nach dem II. Weltkrieg wurden sie gezwungen, ihre Heimat zu verlassen - Ihre Verstorbenen ließen sie ebenso wie Ihre Geschichte in Stříbro zurück. Seit seiner Kindheit beschäftigen Lukáš Houdek die alten Friedhöfe. Deshalb begann er die verlassenen Gräber zu fotografieren. Der schleichende Prozess der Alterung der Grabdenkmäler inspirierten ihn. Mit seinen Photographien der alten Porträts an den Grabsteinen will er die Erinnerung an die Geschichte wachhalten. Den jungen Photokünstler beschäftigt, dass die Familien die Gräber ihrer Verstorbenen über 40 Jahre aufgrund der politischen Situation nicht besuchen konnten. Aus 92 Porträts schuf er eine Installation, in der er auch die Namen und Lebensdaten genannt sind.

Ausstellung: „Abandoned Lives“ — bis 30. Juni in der Speinsharter Wieskapelle.