Ordensgemeinschaften in Deutschland

AGJPO unterstützt den Weltjugendtag bei den Katechesen

Sr. Elisa Kreutzer OSF und andere AGJPO - Mitglieder bilden in Polen ein Katecheseteam.

Am gestrigen Montag, dem 25. Juli, begann der Weltjugendtag in Krakau. Er steht in diesem Jahr unter dem Leitwort "Selig die Barmherzigen." Sr. Elisa Kreutzer OSF aus dem Kloster Reute ist in Polen dabei. Sie gehört zu einem Katecheseteam der Arbeitsgemeinschaft Jugendpastoral der Orden (AGJPO). Im Interview mit orden.de berichtet sie, was sie in Krakau erwarten wird.

Sr. Elisa, Sie gehören zu einem der Katecheseteams während des Weltjugendtages. Wie ist es dazu gekommen?

Wir gehen als Katecheseteam der AGJPO, einer Arbeitsgruppe der DOK, zum WJT nach Krakau. Es ist ein ordens- und gemeinschaftsübergreifendes Team mit Schwestern und Brüdern aus ganz Deutschland. Die Idee dazu entstand im Januar 2015 auf der AGJPO-Jahrestagung, bei der wir (ein Kapuzinerbruder und zwei Franziskanerinnen) zusammensaßen und über mögliche gemeinsame, jugendpastorale Projekte nachdachten. Ein Wort gab das andere, eine Überlegung folgte der nächsten, als konkreter Termin kam der WJT 2016 in Krakau ins Gespräch und schon war die Idee zu einem gemeinsamen Katecheseteam geboren – und wir drei begeistert davon! In der Abschlussrunde 2015 luden wir andere Gemeinschaften ein sich unsrer Idee anzuschließen und gemeinsam als Katechesteam nach Krakau zu fahren – mit tatkräftiger Unterstützung durch Paul Metzlaff von der afj (Arbeitsstelle für Jugendseelsorge der deutsche Bischofskonferenz). Jetzt sind wir 13 Schwestern und Brüder, die in der kommenden Woche eine Katechesekirche für ca. 450 deutschsprachige Jugendliche betreuen.

Wo werden Sie während des WJT untergebracht sein?

Das Katecheseteam entstand mit großer Unterstützung durch das „Jugendpastoralinstitut“ der Salesianer (in Benediktbeuern) – im Team mit dabei ist Angelika Gabriel, mit der uns als AGJPO eine jahrelange gute Zusammenarbeit verbindet und stärkt. Durch ihre Kontakte werden wir in Krakau bei den Salesianern (sehr zentral in der Innenstadt) untergebracht sein und somit gut vor Ort präsent sein können.

Was genau macht das Katecheseteam?

Während des Weltjugendtages finden für alle Teilnehmer am Mittwoch, Donnerstag und Freitag eine Katechese mit einem Bischof in der Landessprache (bei uns = deutschsprachiger Raum) statt. Als Katecheseteam sind wir verantwortlich für die Gestaltung des gesamten Rahmens, das „Drumherum“! Wir begrüßen die Pilgergruppen, suchen den Kontakt mit den jungen Menschen und stimmen sie mit Musik, Gebet und Impulsen in die Zeit der Katechese ein. Wir versuchen dem Bischof einen guten, atmosphärischen Raum vorzubereiten in dem er dann gut die Katechese halten kann. Wir moderieren die Zeit des Dialogs zwischen Jugendlichen und Bischof und haben uns verantwortlich um die Gestaltung der darauffolgenden Eucharistiefeier zu kümmern. Als Katecheseteam der AGJPO haben wir uns außerdem zur Aufgabe gemacht, zusammen als deutsche Ordensleute (verschiedenster Gemeinschaften) eine Präsenz auf dem WJT für deutschsprachige Jugendliche zu sein. So wird man uns als Katecheseteam an verschiedensten Orten treffen!

Was erwarten Sie sich vom Weltjugendtag für die Kirche?

Für die Kirche erwarte ich mir, vor allem für die jungen Menschen eine Stärkung auf ihrem Lebens- und Glaubensweg. Ich wünsche mir für sie die Erfahrung von „Weltkirche“ – von weltweiter Glaubens- und Weggemeinschaft, Begeisterung und durch die Katechesen gute Impulse, gerne auch herausfordernd für das Leben der Jugendlichen. Ich erwarte und erhoffe ein Zeichen friedlichen Zusammenseins, als Zeichen für unsere Kirche und unsere ganze Welt – Impulse zur gelebten Barmherzigkeit, die konkret werden!

Was bedeutet das Leitmotiv der Barmherzigkeit Ihnen für ihr Leben als Ordensfrau?

Das Leitmotiv des WJT „Selig die Barmherzigen“ ist für mich als Franziskanerin sehr wichtig und hochaktuell! Wach sein für den / die Nächste/n, ein Herz haben für den anderen und Herz zeigen, wenn es nur um Leistung oder Profit geht ist mir persönlich ein großes Anliegen. Meine Gemeinschaft wurde gegründet als „die Barmherzigen Schwestern von Ehingen“ … ich sehe darin bis heute einen wichtigen Auftrag: In oft „unbarmherzigen“ – im Sinne von unmenschlichen, unwürdigen – Situationen braucht, meiner Meinung nach unsere Welt lebendige Zeuginnen und Zeugen von Gottes Barmherzigkeit – der bedingungslosen und unvoreingenommenen Liebe, die sich verschenkt ohne eine Gegenleistung zu erwarten! „Barmherzigkeit“ ist für unsere gesamtes Katecheseteam ein großes und wichtiges Anliegen, das wir an einem der Katechesetage auf zwei schlichte und konkrete Worte vereinfachen werden: „Barmherzigkeit JETZT!“ Das wünsche ich uns als Orden, als Kirche, als Menschen der heutigen Zeit!