Ordensgemeinschaften in Deutschland

Äbtekonferenz: Salzburger Hochschulwochen starten am Montag

"Gefährliches Wissen" ist das Leitmotiv der diesjährigen Salzburger Hochschulwochen vom 29.07.2013 bis 04.08.2013...

Der Zusammenschluss der deutschsprachigen Benediktineräbte (Salzburger Äbtekonferenz) laden zu den diesjährigen Salzburger Hochschulwochen vom 29.07.2013 bis 04.08.2013 ein.

Die Salzburger Hochschulwochen sind eine Gründung der Benediktiner des gesamten deutschen Sprachraumes und fanden 1931 zum ersten Mal statt. Jährlich sind es ca. 1000 Besucher, die zu den Hochschulwochen nach Salzburg kommen. Diese stammen zum einen aus dem ganzen deutschen Sprachraum, zum anderen aber auch aus den Ländern Osteuropas.

Träger der Einrichtung sind heute die Theologische Fakultät der Universität Salzburg, die Salzburger Äbtekonferenz der Benediktiner, das Katholische Hochschulwerk Salzburg, die Görres-Gesellschaft, die Katholischen Akademikerverbände Deutschlands und Österreichs sowie das Forum Hochschule und Kirche der Deutschen Bischofskonferenz.

Ziel der Salzburger Hochschulwochen ist es, ein universitäres Forum zu bilden, auf dem die Theologie gemeinsam mit allen anderen Wissenschaften gleichermaßen grundsätzliche wie aktuelle Fragestellungen und Probleme der Zeit aufgreift.

Die Salzburger Hochschulwoche 2013 steht unter dem Leitmotiv "Gefährliches Wissen". Unter den Bedingungen der global vernetzten Informationsgesellschaften wird Wissen in unterschiedlichsten Formen zu einem brisanten Faktor. Versicherungen verfügen über die Krankheitsgeschichten ihrer Kunden und schaffen den gläsernen Patienten. Soziale Netzwerke speichern persönliche Daten ihrer User und katapultieren seine Interessen und Obsessionen. Der Staat verfolgt unsere elektronischen Fußabdrücke im Internet und verschiebt die Grenzen der Privatsphäre. Paradoxe Rückkopplungen im Zeichen neuer Wissenszüge zeichnen sich ab: Was der Finanzierbarkeit der Sozialsysteme dienen soll, produziert Ausschließung aus gesellschaftlicher Solidarität. Was innere und äußere Sicherheit stärken soll, schafft über Datenlecks Unsicherheiten. Riskantes Wissen verspricht an den Börsen Gewinn und kann in umso größere Verluste umschlagen.

Aber auch kulturell vergessenes oder verdrängtes Wissen birgt eigene Gefahren - zum Beispiel das vernachlässigte Wissen religiöser Traditionen um die ambigen Momente ihrer Herkunft. Religionen verfügen über ein eigenes Wissen von Gott. Es bildet sich in den lehrförmigen Inhalten und gelebten Grundsätzen der Religionen ab und setzt sich in den Überzeugungswelten ihrer Gläubigen durch. Das schließt Interpretationsstreit ein und kann zu Religionskonflikten führen. Wie von Gott zu sprechen und wie in seinem Namen zu handeln sei, bringt das gefährliche Wissen von Gott zu Tage.

Die Salzburger Hochschulwoche bewegt sich im Raum offener Fragen und sucht Klärungen: Wie ist Wissen zu bestimmen? Wie entsteht neues Wissen? Lässt sich Wissen begrenzen? Wie sind seine humanen Potenziale zu entwickeln - jenseits reiner Verwertbarkeit? Wie kann man mit ethisch problematischen Wissensfällen umgehen? Grundsätzlich: Wo wird Wissen gefährlich? Und was bedeutet gerade dies Moment für seine Produktivität?

Prediger der Hochschulwochen ist Abtpräses Dr. Albert Schmidt OSB (Beuron). (Junge) Ordensleute im Studium sind eingeladen, sich mit Texten im Umfang eines 25-minütigen Vortrags zum Thema der Salzburger Hochschulwoche "Gefährliches Wissen" auf den sogenannten “Publikumspreis” zu bewerben. Graduierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aller Fachrichtungen der Jahrgänge 1977 und jünger haben die Möglichkeit dazu. Im Rahmen der Hochschulwoche schreibt das Direktorium der SHW bereits zum achten Mal einen Publikumspreis für wissenschaftliche Kommunikation aus. Das Publikum der Salzburger Hochschulwochen wird die Preisträger/-innen am 1. August bestimmen.

Weitere Informationen zu den Salzburger Hochschulwochen.