Ordensgemeinschaften in Deutschland

Kolumne: Sommerpause

Sommer, Ferien, Urlaub - mittlerweile haben in allen Bundesländern die Sommerferien begonnen! – Völlig unabhängig von schulpflichtigen Kindern, in irgendeiner Aufgabe innerhalb des Schuldienstes oder in einer anderen Einrichtung, die von Sommerferien berührt wird, erlebe ich die Zeit von Juni bis August als Unterbrechung und ruhige Monate: weniger Berufsverkehr, entspannter Terminkalender, auch die Tageszeitung ist einfach dünner. Im kirchlichen Kontext sind die Highlights der ersten Jahreshälfte herum und die konkreten Planungen für den Rest des Jahres können noch etwas auf sich warten lassen.

Ja, ich weiß, allen geht es nicht so, und nach einem Urlaub geht die Arbeit weiter. Aber dennoch: Wenn ich nicht gerade in einem Beruf arbeite, der im Sommer Hochsaison hat, ist es doch etwas ruhiger, weil Kolleg:innen nach und nach Urlaub machen und überhaupt des Umfeld im Modus einer Sommerpause ist. Und in den letzten Jahren tut das oft echt heiße Sommerwetter seinen Teil dazu! – Bei den Temperaturen lasse ich es lieber langsam angehen!

Insgesamt erlebe ich die Sommerzeit als eine echte Zäsur! – Eine Sommerpause, in der nicht nur viele Menschen Urlaub machen, sondern auch die erste Jahreshälfte Revue passieren lassen und zurück blicken auf das, was schon gewesen ist. So kann diese Zeit zu einer spirituellen Zeit werden. Wie in der Tagesmitte, kann ich innehalten und zur Ruhe kommen. Bei diesem Gedanken muss ich an einem Hymnus aus dem Mittagsgebet (Sext) der Kirche denken:

Die Glut des Mittags treib uns um,
die Stunden eilen wie im Flug;
du Gott, vor dem die Zeiten stehn,
lass uns ein wenig bei dir ruhn.

Wir atmen fiebrig und gehetzt,
der Streit flammt auf, das rasche Wort;
in deiner Nähe, starker Gott,
ist Kühlung, Friede und Geduld.

Auch wenn für Sie kein Urlaub mehr ansteht und das Alltagsgeschäft läuft, – vielleicht etwas ruhiger als sonst – , bietet sich doch die Gelegenheit, so eine Sommerpause wahrzunehmen, um innezuhalten, zurückzuschauen und zur Ruhe zu kommen! – Das muss nicht auf dem Meditationshocker sein, sondern kann auch bei einem kühlen Getränk auf der Terrasse an einem schönen Sommerabend seinen Platz haben.

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Über den Autor

Br. Konrad Schneermann CAN ist Leiter der Brüdergemeinschaft der Canesianer.

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