Ordensgemeinschaften in Deutschland

Kolumne: "Fürchte dich nicht, es blüht hinter uns her."

Wer sich anstecken lässt vom Leitstern der Sehnsucht,
wer den ersten Schritt in die Zukunft wagt,
dem ist gesagt:

 „Fürchte dich nicht, es blüht hinter uns her.“

Hilde Domin

Benimm dich wie ein Mensch. Werde dem anderen zum Nächsten. Diese Nächsten sind bei Jesus klar definiert. Auch Papst Franziskus fordert immer wieder dazu auf, an die Ränder der Gesellschaft zu schauen und zu gehen, sich hineinnehmen zu lassen in für uns fremde Lebenssituationen. Verständnis und Mitempfinden, sich berühren lassen und berühren, soll Grundhaltung unseres Lebens sein. Sorgen und Nöte wahrnehmen, der Fremden/Geflüchteten, Waisen und Armen hören und sich davon bewegen lassen - das ist und bleibt Auftrag des Ewigen auch an uns im hier und jetzt.

Innehalten - schauen, was ist. Einen Blick dafür haben, was unsere Aufgabe ist und dementsprechend handeln, Verhältnisse klar benennen und menschenfreundlich gestalten, im Vertrauen auf Gott und das Leben, dazu leitet uns unser Glaube an. Dort, wo Lebensmöglichkeiten bedroht sind, fordert die Bibel zum Eingreifen und Handeln auf und sie gibt auch Ideen mit, wie das gehen könnte.

Dem Gründer unserer salvatorianischen Gemeinschaften, dem sel. P. Franziskus v. Kreuze Jordan, war es nicht nur ein Anliegen sich des Nächsten, des Bedürftigen anzunehmen, nein, er hat geradezu gebrannt für das Anliegen, das auch uns heute mehr denn je ans Herz und in unser Tun gelegt ist, als Auftrag zu erfüllen: „Unsere Sorge gilt stets dem ganzen Menschen!“

Du sollst deinen Nächsten lieben, dir gleich oder wie dich selbst. Erkenne im Nächsten deinen Mit-Menschen und durch ihn dich selbst. Er oder sie ist Mensch wie du, dir verbunden in der immer bestehenden Sehnsucht nach gutem, mitmenschlichem, geschwisterlichem Leben. Gehe immer auch mit dir selbst menschlich um. Gottes Weisungen zeigen sich in einem barmherzigen, menschenfreundlichen, gerechten Umgang mit- und aneinander. Dazu nimmt uns die Bibel immer wieder in die Pflicht und erinnert uns. Wir sind einander als Menschen in Liebe verpflichtet. Wir haben es in der Hand, ob es frei nach Hilde Domin, „hinter uns herblüht“.

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Über die Autorin

Sr. Waltraud Mahle SDS ist Ordensmitglied der Salvatorianerinnen.

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